Amtliche Geobasisdaten – gemeinsames Positionspapier von bSD, AdV und BDVI
0,00 €
inkl. MwSt.
Die Baubranche bewegt sich mit großen Schritten in Richtung Digitalisierung. Der daraus resultierende Paradigmenwechsel geht mit neuen Anforderungen an das Vermessungswesen einher und hat Effekte auf die meisten geodätischen Fachverfahren, die direkt oder indirekt an den Prozessen von Planen, Bauen und Betreiben partizipieren.
Herausgeber: buildingSMART-Deutschland e.V. (bSD) und Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) und dem Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (BDVI)
1. Auflage Mai 2025
A4, broschiert, 12 Seiten
Bestellnummer: 033
Beschreibung
Positionspapier
„Amtliche Geobasisdaten als Basis für digitale Prozesse beim Planen, Bauen und Betreiben“
erarbeitet von der Fachgruppe BIM- und GIS-Integration von buildingSMART Deutschland (bSD), der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) und dem Bund der Öffentlich bestellten
Vermessungsingenieure (BDVI)
Die Baubranche bewegt sich mit großen Schritten in Richtung Digitalisierung. Der daraus resultierende Paradigmenwechsel geht mit neuen Anforderungen an das Vermessungswesen einher und hat Effekte auf die meisten geodätischen Fachverfahren, die direkt oder indirekt an den Prozessen von Planen, Bauen und Betreiben partizipieren.
Großräumige (GIS-basierte) wie kleinräumige (BIM-basierte) Planungen benötigen vor und nach der Digitalisierung die Daten des jeweils anderen. Mit der Digitalisierung bedarf es der Standardisierung der Prozesse und der Austauschformate für den konfliktfreien Datenfluss. Es entsteht so mehr denn je – die Notwendigkeit eines Dialogs, um Standards, Workflows und Datenstrukturen aufeinander abzustimmen. Durch die enge Vernetzung mit Experten in der Bauwirtschaft sowie den eigenen Standardisierungserfahrungen sind bSD, AdV und BDVI somit sehr bestrebt, die erfolgreiche und integrierte Nutzung von amtlichen Geobasisdaten im Sinne aller Partner voranzutreiben.
Die AdV koordiniert das amtliche deutsche Vermessungswesen. Das amtliche deutsche Vermessungswesen ist föderal strukturiert und durch Landesvermessungsgesetze definiert. Die AdV ist der Ständigen Konferenz der Innenminister und Innensenatoren zugeordnet. Ihre Organe sind das Plenum und der Vorsitz. Das Plenum definiert die fachliche und strategische Ausrichtung der AdV und fasst Beschlüsse von grundsätzlicher
Bedeutung
Der Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (BDVI) vertritt fast alle Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (ÖbVI) in Deutschland. Die ÖbVI sind als beliehene Unternehmer in der Regel Träger eines öffentlichen Amtes. Sie führen hoheitliche Tätigkeiten anstelle des Staates aus. Auf Grund der jeweils landesspezifischen Vermessungsgesetze und Berufsordnungen sind sie insbesondere regelmäßig dazu berufen, an bestimmten Aufgaben der Landesvermessung mitzuwirken, neben der Vermessungs-und Katasterverwaltung Katastervermessungen auszuführen sowie Tatbestände, die durch vermessungstechnische Ermittlungen an Grund und Boden festgestellt wurden, mit öffentlichem Glauben zu beurkunden bzw. zu beglaubigen.
Als Wirtschafts- und Berufsverband vertritt der BDVI die Belange des hoheitlichen Vermessungswesens und seiner Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Die ÖbVI bearbeiten die hoheitlichen Aufgaben im Zusammenspiel mit den Katasterbehörde
Die Fachgruppe BIM- und GIS-Integration arbeitet daran, das Zusammenspiel von Building Information Modeling (BIM) und Geoinformationssystemen (GIS) zu verbessern. Da es viele Organisationstypen, unterschiedliche Projektmanagement-Methoden, heterogene Informationsmodelle und Softwaresysteme gibt, besteht ein großer Bedarf an Vorstandardisierung, um Modelle der gebauten Umwelt sinnvoll und nachhaltig nutzbar zu machen.
Mögliche Anwendungsfälle reichen von der Ingenieurvermessung (z.B. Bestandsdokumentation, Monitoring) über Umweltplanung im Infrastrukturbau (z.B. Variantenanalyse, Umweltverträglichkeitsprüfung) bis hin zur BIM-gerechten Bereitstellung von Geobasisdaten durch Behörden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Georeferenzierung von Bauwerksmodellen, da diese für alle Anwendungsfälle essenziell ist, aber jeweils unterschiedliche Anforderungen stellt.
Die Ziele der Fachgruppe umfassen eine bessere Kommunikation und klare Aufgabenverteilung, z.B. durch die Übertragung geodätischer Aufgaben an Fachleute wie Vermesser, während BIM-Manager auch Grundkenntnisse in Koordinatensystemen haben sollten. Zudem sollen bewährte Praktiken auf Basis bestehender Normen und Schnittstellen erprobt werden, insbesondere zur Georeferenzierung. Weiterhin werden Anwendungsfälle und Leistungsbeschreibungen für geodätische Vermessungen, Bestandsaufnahmen und den Austausch zwischen CAD, BIM und GIS entwickelt. Es geht auch um die Standardisierung der Semantik, z.B. durch gemeinsame Merkmalsserver, sowie um die Interoperabilität mit offenen und industriellen Standards. Ein wichtiger Punkt ist die Einbindung des amtlichen Vermessungswesens, da viele Daten von Behörden stammen und dort BIM noch nicht flächendeckend angekommen ist. Ziel ist es, Geobasisdaten öffentlich zugänglich zu machen und die Zusammenarbeit zwischen Bundesländern zu fördern. Prozesse sollen optimiert werden, z.B. von der Architektur über GIS bis wieder zur Architektur, und es werden Austauschformate sowie Handbücher (IDM) entwickelt, um die Zusammenarbeit zu erleichtern.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | n. v. |
---|---|
Größe | n. v. |
Ausführung | Beides (Buch & E-Book), Buch, E-Book |